ab 1991

Ausgehend von der praktischen Straffälligenhilfe stellte sich vor mehr als 30 Jahren heraus, dass Angehörige von Inhaftierten nicht als Hilfebedarfsgruppe erkannt wurden. Vor diesem Hintergrund gründete sich 1991 der Treffpunkt e.V. Nürnberg. Über viele Jahre hinweg war der Verein die einzige Beratungsstelle für Angehörige von Inhaftierten (BAI) in Bayern.

ab 2000

Zum Jahrtausendwechsel hat Treffpunkt e.V. vermehrt den Gedanken der Prävention aufgegriffen und im Rahmen der Koordinierungsstelle für gerichtliche Arbeitsweisungen (KogA), dem Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) und nicht zuletzt mit den Sozialen Trainings (ST) und der Müttergruppe MammaMia pädagogische Angebote für gefährdete Jugendliche und junge Erwachsene geschaffen. Außerdem wurde die Fachstelle zur Vermittlung gemeinnütziger Arbeit für Erwachsene (FagA) eröffnet und in Zusammenarbeit mit der JVA Nürnberg eine Vater-Kind-Gruppe für Kinder und deren inhaftierte Väter installiert.

ab 2010

Seit 2009 stehen verstärkt die soziale und berufliche Integration von jungen Müttern durch die Angebote MUT und die Berufliche Aktivierung, die Verbesserung beruflicher Chancen von Frauen und die Familienbildung im Fokus der Arbeit von Treffpunkt e.V.. Mit der Gründung der Treffpunkt-Akademie professionalisierte der Verein die interne und externe Qualifizierung von Fachkräften.

Darüber hinaus war der Verein mit dem Projekt Coping auch an einem transnationalen EU-Forschungsprojekt über die physische, psychische und geistige Verfassung von Kindern von Strafgefangenen beteiligt. Auf den Ergebnissen der Coping-Studie basieren bis heute die Entwicklungen für einen familienorientierten Strafvollzug und zahlreiche Folgeprojekte des Vereins. Beispielhaft waren: TAKT  – die Entwicklung eines Sensibilisierungskonzeptes für verschiedene Berufsgruppen hinsichtlich eines taktvollen Umgangs mit Kindern von Inhaftierten und Juki-Online, die Website mit Onlineberatung für Kinder von Inhaftierten.

Im Bereich Hilfen für Erwachsene bietet Treffpunkt e.V. seit 2012 nun auch Soziale Einzeltrainings für Erwachsene (SET) an und im Bereich Hilfen für Jugendliche wurde im Jahre 2013 das Projekt Tu was ins Leben gerufen, welches jugendlichen Schulverweigereren eine Alternative zur Ableistung von Arbeitsstunden bietet und die (Re-) Integration in das Schul- bzw. Berufsleben unterstützt.

Für eine breite Wissens- und Kompetenzbasis verstärkte der Verein seine Aktivitäten in regionalen und überregionalen fachlichen und sozialpolitischen Netzwerken. Insbesondere in unserem Dachverband, dem Paritätischen engagierte sich die Geschäftsführung mit dem Mandat der Mitgliedsorganisationen im Bezirk Mittelfranken und dem Verbandsrat des Landesverbandes.

ab 2020

Die Tradition der weiterführenden und vernetzten Hilfen und Maßnahmen führt der Verein fort:

In die Perspektive der Opferhilfen wird die psychosoziale Prozessbegleitung und die Täter*innenarbeit häusliche Gewalt aufgenommen. Die Palette der erzieherischen Hilfen wurde mit der Durchführung von Betreuungsweisungen erweitert.  Mit der Geldverwaltung für Erwachsene und begleiteten Arbeitseinsätzen für junge Menschen wurden weitere Erledigungsformen gerichtlicher Sanktionen konzipiert und umgesetzt. Zudem erweitert der Verein sein Engagement für strukturgebende und wirkungsorientierte Lösungsansätze bei politisch und institutionell Verantwortlichen auf Bundes- und Länderebene zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern bzw.  Familien die von Inhaftierung betroffen sind.

In den untenstehenden Meilensteinen der Vereinsgeschichte können Sie die Entwicklung der vielfältigen Angebote nachlesen.