COPE-Jahreskonferenz 2024: Pressebereich

Herzlich willkommen im Pressebereich der COPE-Jahreskonferenz 2024. Hier finden Sie alle relevanten Informationen, Materialien und Kontaktmöglichkeiten für Ihre Berichterstattung.

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Pressemitteilung COPE-Jahreskonferenz 2024

Einladung zur internationalen Konferenz „Let’s Talk to One Another: a cross-sectoral approach for children with a parent in prison“

Berlin, 13. Juni 2024 – Der Treffpunkt e.V. und Children of Prisoners Europe (COPE) laden herzlich zur internationalen Konferenz „Let’s Talk to One Another: a cross-sectoral approach for children with a parent in prison“ ein. Die Konferenz findet am 13. Juni 2024 in Berlin statt und fokussiert sich auf die Bedeutung intersektoraler Zusammenarbeit zwischen Justiz, sozialer Arbeit, Polizei, Schule und anderen Akteuren zur kindgerechten Versorgung der Kinder von Inhaftierten unter Berücksichtigung von Kinderschutz und Kinderrechten.

Hintergrund:

Schätzungen zufolge sind in Deutschland jährlich 100.000 Kinder von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Diese Kinder stehen oft im Schatten der Gesellschaft und erhalten nicht die Unterstützung und Rechte, die ihnen zustehen. Die COPE-Konferenz zielt darauf ab, Synergien zwischen unterschiedlichen Sektoren und Disziplinen zu schaffen, um die Situation der Kinder von Inhaftierten zu verbessern.

„Die COPE-Konferenz ist mehr als ein Fachtreffen – sie ist eine Plattform, auf der wir uns für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern inhaftierter Eltern einsetzen“, betont Hilde Kugler, Geschäftsführerin Treffpunkt e.V. und Leiterin der Koordinierungsstelle Netzwerk Kinder von Inhaftierten. „Durch die Zusammenarbeit mit COPE und die erstmalige Ausrichtung dieser Konferenz in Deutschland erleben wir einen bedeutenden Moment in der Unterstützung dieser von der Gesellschaft oft übersehenen Kinder.“

Ziele der Konferenz:

Durch den Austausch von Best Practices sollen während der Konferenz praktische Lösungen gefunden werden, um internationale Richtlinien in nationale Maßnahmen zu übersetzen. Fachleute aus sieben Ländern werden dafür ihre Erfahrungen teilen, darunter innovative Ansätze aus Deutschland, Portugal, Griechenland, Indien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich.

Kernforderungen zur Unterstützung von Kindern inhaftierter Eltern:

  1. Verbesserung der Besuchszeiten und Unterstützung: Der UN-Ausschuss für Kinderrechte und das Ministerkomitee des Europarats haben klare Empfehlungen ausgesprochen, um die Situation von Kindern inhaftierter Eltern zu verbessern. Dazu gehören häufigere Besuchszeiten, kinderfreundliche Umgebungen und umfassende Unterstützung für Eltern und Kinder während und nach der Haftzeit.
  2. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Konferenz betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Justiz, Jugendhilfe und anderen relevanten Sektoren. Dies beinhaltet Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Berufsgruppen, die mit betroffenen Kindern in Kontakt kommen.
  3. Chancengleichheit und Ressourcen: Ein zentrales Anliegen ist die Sicherstellung der Chancengleichheit für alle Kinder von Inhaftierten, unabhängig von ihrem Wohnort. Dies erfordert ein abgestimmtes Vorgehen der Bundesländer und ausreichende finanzielle Mittel von Bund und Ländern.

Teilnehmer und Unterstützer:

Über 180 Teilnehmer*innen aus mehr als 20 Ländern nehmen an der Konferenz teil, darunter  Vertreter*innen von Länderministerien, Justizvollzugsanstalten, Jugendämtern, NGOs, Bildungseinrichtungen und Wissenschaft. Besonders hervorzuheben sind die Unterstützer der Konferenz, wie das Netzwerk Kinder von Inhaftierten, die Auridis Stiftung, Connecting Hearts, die BAG-Straffälligenhilfe und der Paritätische Gesamtverband.

Einladung zur Berichterstattung:

Wir laden Sie herzlich ein, an der Konferenz teilzunehmen. Diese Konferenz bietet Ihnen die Gelegenheit, tiefere Einblicke in die Herausforderungen und Lösungsansätze für Kinder inhaftierter Eltern zu gewinnen und das Engagement der internationalen Gemeinschaft in diesem wichtigen Bereich zu beleuchten. Die Sprecher stehen Ihnen gerne für Interviews zur Verfügung.

Programm

9:00 – 9:30 UhrCheck-in
9:30 – 10:15 UhrBegrüßung, Grußworte und Eröffnungsrede

Hilde Kugler, Host Member Germany (Treffpunkt e.V.)
Christian Richard, Referatsleiter und stellvertretender Leiter Abteilung III – Justizvollzug, Gnadenwesen und Soziale Dienste Berlin / Head of Unit and Deputy Head of Department III – Prison, Clemency and Social Services Berlin
Dr. Meike Kazmierczak, Leiterin des Referats Kinderrechte, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / Director of the Division for Children’s Rights, Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth
Margaret Tuite, President of COPE (Children of Prisoners Europe)
Annelyn Smit, Expertisecentrum KIND
Marc von Krosigk, Managing Director Auridis Stiftung

10:15 – 10:50 UhrVon internationaler Vorgabe zur Praxis

Claudia Kittel, Monitoringstelle UN-KRK (Deutschland)
Judith Feige, Monitoringstelle UN-KRK (Deutschland)

10:50 – 11:10 UhrEuropäische Perspektiven zur Umsetzung der Empfehlung des Europarats und EuroPris-Expertengruppe

Justina Dzienko, Deputy Director European Organisation of Prison and Correctional Services (EuroPris) (Europa)

11:10 – 11:20 UhrKurzvideo: Kindgerechte Justiz

Member of the UN Committee on the Rights of the Child, TBC

11:20 – 11:50 UhrKaffeepause
11:50 – 12:30 UhrTop-down und bottom-up: deutscher Ansatz Netzwerk KvI

Hilde Kugler, Project Manager Netzwerk KvI & Managing Director Treffpunkt e.V. (Deutschland)
Ben Spöler, Auridis Stiftung (Deutschland)

12:30 – 13:00 UhrPerspektive der freien Träger

Anja Seick, Freie Hilfe Berlin, Netzwerk KvI Berlin (Deutschland)

13:00 – 14:00 UhrMittagessen
14:00 – 14:20 UhrZusammenarbeit von Polizei und freien Trägern

Sergeant Russ Massie, Thames Valley Violence Reduction Unit (Großbritannien)

14:20 – 14:40 UhrZusammenarbeit mit der Justiz

Chandra Gracias, Judge Central Civil Court of Lisbon (Portugal)

14:40 – 15:10 UhrUnterstützung der Eltern

Christine Maerkl, Clinical Psychologist, Trainer in Correctional Services (Griechenland)
Dr. Smita Dharmamer, Aangan Trust (Indien)

15:10 – 15:30 UhrGewährleistung der Beteiligung von Kindern & Jugendlichen

Annelyn Smit & Winie Hanekamp, ‘Our Stories Matter’ (Niederlande)

15:30 – 16:00 UhrKaffeepause
16:00 – 16:30 UhrFragen & Antworten
16:30 – 17:00 UhrZusammenfassung, Ausblick und Graphic Recording der Konferenz

Hintergrundinformationen

Treffpunkt e.V. ist ein anerkannter Träger der Familienbildung sowie der Jugend- und Straffälligenhilfe in Nürnberg. Seit 1991 unterstützt der Verein Familien und Angehörige von Inhaftierten. Der Verein verfolgt einen systemischen und zielgruppenorientierten Ansatz und arbeitet eng mit anderen Akteuren der Familien-, Jugend- und Straffälligenhilfe zusammen.

Schwerpunkt Inhaftierung:

  • Beratung und Unterstützung: Der Treffpunkt e.V. bietet psychosoziale und praktische Hilfe für Familien von Inhaftierten durch individuelle Beratung und Gruppenangebote.
  • Präventions- und Integrationsprogramme: Präventive Maßnahmen und Integrationsprogramme wie der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) und Soziale Trainings (ST) zielen darauf ab, gefährdete Jugendliche und junge Erwachsene zu unterstützen.
  • Innovative Projekte: Projekte wie die Vater-Kind-Gruppe und das EU-Forschungsprojekt „Coping“ (2013) zielen auf die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Familien Inhaftierter ab.
  • Bildungs- und Arbeitsmarktintegration: Programme wie die Berufliche Aktivierung und die Treffpunkt-Akademie fördern die sozialen und beruflichen Chancen von Frauen und jungen Müttern.

Aktuelle Entwicklungen:

Neue Projekte wie psychosoziale Prozessbegleitung und Täter*innenarbeit bei häuslicher Gewalt ergänzen unser Angebot. Der Verein engagiert sich auch politisch, um die Lebens-bedingungen von Kindern und Familien, die von Inhaftierung betroffen sind, zu verbessern.

Treffpunkt e.V. ist ein unverzichtbarer Akteur in der Familienbildung sowie der Jugend- und Straffälligenhilfe. Der Verein trägt maßgeblich zur Verbesserung der Lebenssituation von Familien und Angehörigen von Inhaftierten bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.treffpunkt-nbg.de

Das Netzwerk „Children of Prisoners Europe” (COPE) ist ein Zusammenschluss von Organisationen und Einzelpersonen, die sich für die Rechte und das Wohlergehen von Kindern inhaftierter Eltern einsetzen. Die Mitglieder bringen jeweils Fachwissen und praktische Erfahrungen aus ihren eigenen beruflichen und kulturellen Kontexten ein, was zu einem breiten Wissensspektrum über die unterschiedlichen Situationen von Kindern inhaftierter Eltern in Europa führt.

In allen Kulturen teilen diese Kinder häufig Gefühle der Trennungsangst und sind anfällig für Stigmatisierung und Entwicklungsprobleme. Das Netzwerk nutzt diese Gemeinsamkeiten, um über kulturelle Unterschiede hinweg Lösungen zu finden.

Austausch und Zusammenarbeit:

Die Mitglieder tauschen regelmäßig Programme, Projekte und Forschungsergebnisse aus und informieren über aktuelle Entwicklungen. Erfolgreiche Projekte in einem Land können oft auch in anderen Ländern umgesetzt werden. COPE ermöglicht es den Beteiligten, sich auszutauschen, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und an internationalen Forschungsstudien teilzunehmen.

Werte des COPE-Netzwerks:

  • Kindergerechtigkeit: Fokus auf die Rechte und das Wohlergehen der Kinder, basierend auf den Prinzipien der Nichtdiskriminierung, des Kindeswohls, des Zugangs zu Informationen und des Rechts der Kinder, bei Entscheidungen gehört zu werden.
  • Lernende Organisation: Ständige Reflexion der eigenen Arbeit, Streben nach Exzellenz, Offenheit für Innovationen und neue Ansätze zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern inhaftierter Eltern.
  • Integrität und Unabhängigkeit: Sicherstellung guter Regierungsführung und Integrität, unabhängig von religiösen oder politischen Zugehörigkeiten.
  • Partnerschaft und Beteiligung: Zusammenarbeit mit Mitgliedern und externen Partnern, um die Ziele zu erreichen und den Einfluss auf das Leben der Kinder und Jugendlichen zu verstärken. Es wird Wert darauf gelegt, die Stimmen der Kinder und Jugendlichen sowie der Menschen, die mit ihnen arbeiten und sie betreuen, zu hören.

Weitere Informationen:

Detaillierte Informationen über das Netzwerk und die Mitglieder finden Sie unter childrenofprisoners.eu

Das Netzwerk „Kinder von Inhaftierten” (KvI) ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus Justiz, Jugendhilfe, Verbänden, Wissenschaft und Kinderrechten, das 2018 gegründet wurde. Es zielt darauf ab, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen kommunaler Jugendhilfe und dem auf Landesebene geregelten Strafvollzug zu verbessern.

Die Mission:

  • Sichtbarkeit schaffen: Die Lebenssituation der Kinder von Inhaftierten für verantwortliche Akteure sichtbar machen.
  • Datenerhebung: Vorschläge für eine fundierte Datenerhebung erarbeiten.
  • Barrieren abbauen: Strukturelle Barrieren zwischen Justiz und Jugendhilfe reduzieren und die interdisziplinäre Vernetzung fördern.
  • Schulung von Fachkräften: Fachkräfte im Umgang mit betroffenen Kindern schulen und effektive Werkzeuge zur Verfügung stellen.

Die Vision:

  • Anerkennung und Unterstützung: Kinder von Inhaftierten sind als vulnerable Gruppe anerkannt. Ihre Bedürfnisse sind aufgrund fundierter empirischer Daten bekannt und sie erhalten angemessene Hilfsangebote.
  • Umsetzung von Empfehlungen: Die von Deutschland anerkannten Empfehlungen des Ministerkomitees an die Mitgliedsstaaten zu Kindern inhaftierter Eltern sind umgesetzt.
  • Strafvollzug und Jugendhilfe: Strafvollzug und Jugendhilfe kommen ihrer Verpflichtung nach, den Kindern einen regelmäßigen und angemessenen Umgang mit ihrem inhaftierten Elternteil zu ermöglichen und sie damit in ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.
  • Kommunikationsstrukturen: Es bestehen klare Kommunikationsstrukturen und ein strukturierter Austausch zwischen den Systemen ist die Regel.
  • Kompetente Fachkräfte: Die Fachkräfte in Jugendämtern und Justizvollzugsanstalten sind sich der vielfältigen Problemlagen der Kinder bewusst, verfügen über adäquate Methodenkompetenz und setzen diese ein.
  • Verantwortungsbewusste Eltern: Die betroffenen Elternteile sind sich ihrer Verantwortung bewusst und nehmen Unterstützung und Hilfsangebote wahr. Sie bemühen sich, dem Kind und der Familie eine verlässliche Zukunft zu bieten.

Initiativen und Projekte:

  • Strukturentwicklungsprojekte: Das Netzwerk KvI initiiert Projekte zur Schaffung politischer und gesellschaftlicher Fundamente für nachhaltige Lösungen.
  • Ressortübergreifende Zusammenarbeit: Ministerien für Justiz und Soziales arbeiten gemeinsam an Projekten zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern von Inhaftierten.
  • Interdisziplinäre Versorgung: Eine gute Verzahnung von Justizvollzug und Jugendhilfe sowie interdisziplinäre Strukturen sind essentiell.
  • Familienorientierter Strafvollzug: Das Netzwerk KvI entwickelt Angebote, die die Beziehung zwischen Kindern und inhaftierten Eltern stärken und Elternkompetenz verbessern.
  • Datenerhebung und Monitoring: Das Netzwerk KvI legt den Grundstein für eine bundeseinheitliche Datenerfassung und entwickelt Erhebungsmethoden und Strategien in Zusammenarbeit mit den Bundesländern.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Eine Verbreitungsstrategie sorgt für die breite Zugänglichkeit des Themas.

Ziele:

  • Flächendeckende Angebote: Flächendeckender Aufbau neuer und Ausbau bestehender Angebote für Kinder und deren Eltern (Bindungspersonen) drinnen und draußen.
  • Sensibilisierung und Schulung: Fachkräfte in Jugendhilfe und Justiz werden geschult und sensibilisiert.
  • Kindgerechte Kontaktgestaltung: Neue Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Justizvollzug fördern kindgerechte Kontaktgestaltungen.
  • Politisches Engagement: Mehr Engagement von der Jugend- und Familienministerkonferenz, den Sozialministerien der Bundesländer mit Beschlüssen sowie der Landesjugendämter mit Handreichungen für eine aktive Beteiligung.

Das Netzwerk KvI setzt sich für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern inhaftierter Eltern ein und strebt eine enge Zusammenarbeit zwischen den relevanten Akteuren an, um umfassende Unterstützung zu gewährleisten. Hier finden Sie weitere Informationen: www.netzwerk-kvi.de

Sprecher*innen

Hilde Kugler ist Gründerin und seit 33 Jahren Geschäftsführerin des Vereins Treffpunkt e.V. in Nürnberg. Seither gehören Angehörige von Inhaftierten zum Schwerpunkt ihrer Arbeit. Seit 2004 entwickelte sie eine Reihe von Projekten und neuen Angeboten für Kinder von Inhaftierten. 2018 initiierte sie das Netzwerk „Kinder von Inhaftierten” (KvI). Aktuell begleitet sie als Projektleitung den Aufbau von landesweiten Strukturentwicklungsprojekten zwischen Jugendhilfe und Justiz in sechs Bundesländern. Sie ist Mitglied in zahlreichen Gremien der Straffälligen- und Jugendhilfe.

Claudia ist Leiterin der Monitoring-Stelle zur UN-Kinderrechtskonvention am Deutschen Institut für Menschenrechte. Zuvor arbeitete sie als Sprecherin der National Coalition Deutschland – Netzwerk für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Derzeit ist sie zudem Fachvorsitzende des Programms „Kinderfreundliche Gemeinde” von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die inhaltliche Erläuterung der UN-Kinderrechtskonvention und die kritische Begleitung der Verwirklichung aller darin verankerten Rechte von Kindern und Jugendlichen als eigenständige Rechtsträger.

Judith Feige arbeitet seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Monitoring Stelle UN-Kinderrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Von 2012 bis 2015 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Projekten der Abteilung Menschenrechtsbildung des Instituts tätig. Nach ihrem Diplomstudium der Sozialen Arbeit und dem Masterstudium Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession arbeitete sie in verschiedenen Bereichen der Kinder und Jugendhilfe und wirkte am Aufbau einer Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen mit.

Justina Dzienko, Psychologin und Biologin mit deutsch-polnischem Hintergrund, ist stellvertretende Direktorin von EuroPris mit Sitz in Den Haag, Niederlande. Von 2015 bis 2021 arbeitete sie in der Strafvollzugs- und Bewährungsverwaltung des Justizministeriums Mecklenburg-Vorpommern, wo sie Erfahrungen in allen drei Bereichen (ambulant, Gefängnis und Ministerium) sammelte. Darüber hinaus arbeitete sie im forensisch-psychologischen Dienst des Landesamtes für ambulante Straffälligenarbeit in Schwerin und in der Justizvollzugsanstalt Waldeck in Rostock, wo sie auch an einem familienorientierten Projekt beteiligt war.

Ben Spöler ist seit 2017 Projektmanager bei der Auridis Stiftung gGmbH, einer von ALDI SÜD finanzierten gemeinnützigen Förderinstitution, die zu besseren Aufwachsensbedingungen von Kindern in benachteiligenden Lebenslagen in Deutschland beitragen möchte. Seit dem Jahr 2021 hat er zusammen mit Hilde Kugler von Treffpunkt e.V. das Handlungsfeld „Kinder von Inhaftierten” bei der Auridis Stiftung aufgebaut, um systemische Veränderungen in der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Justiz zu bewirken. Seit diesem Jahr ist er ehrenamtlich als Jugendersatzschöffe am Amtsgericht in Düsseldorf tätig.

Anja Seick ist seit 15 Jahren bei dem Freie Hilfe Berlin e.V. als Sozialarbeiterin tätig. In sieben Jahren Beratungstätigkeit in Berliner Haftanstalten rückte das Thema „Familienorientierung“ immer weiter in das Bewusstsein der freien Straffälligenhilfe. 2016 initiierte sie die erste Vater-Kind-Gruppe in Berlin und erarbeitete in Folge ein Konzept für ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Familien, die von Haft betroffen sind. Mittlerweile ist das Konzept in allen Berliner Justizvollzugsanstalten des Männervollzugs integriert. Des Weiteren leitete sie die Beratungsstelle für Straffällige und deren Angehörige. Seit 2022 leitet sie die Koordinierungsstelle KvI Berlin.

Russ hat das erste Programm in Großbritannien entwickelt, das Kinder von Inhaftierten durch eine innovative Nutzung gemeinsamer gesetzlicher Daten erkennt und unterstützt. Russ ist der Überzeugung, dass Kindern dabei geholfen werden sollte, aufgrund ihrer eigenen Leistungen erfolgreich zu sein, und dass sie nicht durch ihre Lebensumstände oder die Handlungen der Erwachsenen in ihrem Leben behindert werden sollten. Er hält regelmäßig Gastvorträge und ist Direktor eines Multi Academy Trusts von Grundschulen in Oxfordshire und London.

Christine ist eine erfahrene klinische Psychologin, Psychotherapeutin und Trainerin in der Erwachsenenbildung. Sie war als Psychologin am Special Health Center for Prisoners als wissenschaftliche Beraterin des Generalsekretärs für Kriminalpolitik und als Trainerin in der Erwachsenenbildung für Projekte wie CHILDfront tätig. Christines Veröffentlichungen befassen sich mit Themen wie dem Zugang zur Justiz für Kinder mit Behinderungen, den psychologischen Auswirkungen des Strafvollzugs und der Bedeutung der Aufrechterhaltung familiärer Bindungen für die Wiedereingliederung von Gefangenen. Darüber hinaus ist sie Mitbegründerin von „Our Big House”, einem Unterstützungszentrum für Kleinkinder und ihre Eltern.

Chandra Gracias ist Richterin in erster Instanz am Zivilgericht von Lissabon und ehemalige Ausbilderin für Familienrecht an der Portugiesischen Justizakademie. Sie war als abgeordnete Richterin am Obersten Gerichtshof tätig und verfügt über Erfahrung in den Bereichen alternative Streitbeilegung, Adoption, Jugendkriminalität und geschlechtsspezifisches Urteilen. Chandra ist außerdem eine gefragte Rednerin und Dozentin zu verschiedenen rechtlichen Themen, darunter Familien-, Zivil- und Strafrecht, und engagiert sich aktiv in mehreren Initiativen zum Schutz von Kindern und zur Aufklärung über Menschenrechte.

Dr. Smita Dharmamer ist stellvertretende Direktorin bei Aangan Trust und verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Kinderschutz. Sie hat sich für gefährdete Kinder eingesetzt und mit Regierungsvertretern auf verschiedenen Ebenen zusammengearbeitet, um die Kinderschutzmaßnahmen zu verbessern. Bei Aangan setzt sich Dr. Dharmamer für die Schaffung eines verantwortungs-vollen Gefängnissystems ein, das die am meisten gefährdeten Kinder von inhaftierten Eltern unterstützt. Ihre Arbeit hat ihr Verständnis für die Vielfalt der Welt und die besonderen Herausforderungen, mit denen Kinder konfrontiert sind, vertieft. Ihr unermüdliches Engagement wurde 2016 mit dem Rex Karmaveer Global Fellowship Award ausgezeichnet.

Annelyn hat Small Business & Retail Management studiert und ist Unternehmerin. Sie ist Inhaberin der Website notmycrime.nl, da sie selbst ein Kind eines inhaftierten Elternteils war. Deshalb beschloss sie, etwas für andere Menschen zu tun, die von der Inhaftierung eines geliebten Menschen betroffen sind. Sie hat viel Erfahrung mit Kindern von Inhaftierten gesammelt und hält heute Vorträge für verschiedene Organisationen, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen. Außerdem arbeitet sie für das Kompetenzzentrum K I N D, in dem sie verschiedene Projekte für Kinder mit einem inhaftierten Elternteil unterstützt..

Marieke arbeitet seit 2013 als nationale Projektmanagerin bei Exodus in den Niederlanden. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung und Umsetzung von Projekten zum Thema Elternschaft in Haft. Sie hat das Training „Mein Kind und ich” entwickelt, das in fast jedem Gefängnis in den Niederlanden durchgeführt wird, sowie das Herbstcamp für Kinder und ihre Eltern im Gefängnis. Im Mittelpunkt dieser Programme steht die Wiederherstellung der Beziehung zwischen dem Kind und dem inhaftierten Elternteil.

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Treffpunkt e.V.

„Children of Prisoners Europe” (COPE)

Netzwerk „Kinder von Inhaftierten“ (KvI)

Pressekontakt

Ines Seitz
Referentin Öffentlichkeitsarbeit Treffpunkt e.V. und Netzwerk Kinder von Inhaftierten
E-Mail: xiv@gersschaxg-aot.qr
Telefon: 0174 / 4 94 09 11